Ungeduld...





Wer einen Garten hat braucht viel Geduld und Ausdauer.
Dass ausgerechnet ich mich fürs "Gärteln"  begeistern kann, hat schon etwas Ironie. Geduld ist nämlich überhaupt nicht meine Stärke.  Aber vielleicht ist es  ja die Eingebung des Himmels und der Garten hat zu mir gefunden, und ich werde dadurch mit den Jahren etwas umgänglicher?
Ideen wachsen bei mir schneller, wie die Pflücksalat. Unzählige Wunschlisten voller lateinischen Namen mit Stauden, die den harten Bedingungen unseres Gartens ja sowieso nicht standhalten können, wandern bei uns durchs Haus.


An der nötigen Ausdauer fehlt es hingegen nicht, und der dazu passende Dickschädel ist bei uns eine Familienkrankheit. Letzte Woche habe ich mich beim Gedanken ertappt, den im Nachbargarten stehenden Bagger zu kidnapen, um an der einen oder anderen Stelle im Garten ein bisschen bessere Strukturen zu schaffen.  Zum Glück findet sich zu unserem Garten nur schlecht ein Zugang für einem Bagger. Aber ja, ich gehöre zu dieser Spezies, die immer irgend welche Projekten hat. Zum Leid meiner Familie.


Ein neues Beet mit Salbei, im Sommer blühnender
Fackellilie "Little Maid" und
hellgelben Taglillen

Auch ohne Bagger haben wir
in diesem Jahr neue Bete angelegt und auch eine Treppe in Richtung Bach musste her.  Auch haben wir es endlich übers Herz gebracht, den hohen, schlanken Baum unter der Esche zu fällen. "Er beleidigte die Augen ihrer Eminenz" so hat es mein Mann unserem Vermieter beigebracht, nachdem der Baum, bereits in Stücke gesägt, auf dem Holzstapel lag.
Der auslandende Jasmin musste leider auch weg, aber er ist auch wirklich dumm gestanden.
Es ist jedes mal das grosse Ringen und dann ein schmerzloser, herzhafter Griff zu der Schere, Motorsäge oder Schaufel.


Als Lückenfüller habe ich Cannas gepflanz. 



Vor einer Woche hatten wir eine Einladung bei Freunden. Normalerweise nehme ich mir gern etwas Zeit um mich hübsch zu machen. Eine halbe Stunde vorher sass ich zum Verwundern meines Mannes noch immer weit oben in einem  Baum und hab mit akrobatischen Bemühungen versucht das restliche Efeu herunter zu kriegen. Hat natürlich nicht wirklich geklappt. Der Baum wird wohl den ganzen Sommer lang mit den restlichen, braunen Blättern da stehen. Zu spät kamen wir dann auch und mein zu schneller Griff in den Kleiderschrank ist mir bis heute peinlich. Ein weisses Kleid und dazu etwas hartnäckigen Dreck  unter den Fingernägeln,  nicht wirklich passend. Jeans, ein Efeu behangener Baum und etwas Pünktlichkeit wäre da wohl angemessener gewesen.




Aber es gibt noch Hoffnung, und sowieso kann man mit einem Garten gar nicht anders, als geduldig zu werden. Schliesslich machen die Pflanzen, was ihnen zusteht und weichen auch mit der grössten Willenskraft nicht von ihrer Bestimmung ab.
Ein gutes Beispiel ist dieser Basilikum.
Den kleinen Topf hatte ich im April angesät, den grossen anfangs Juni.
Wann der richtige Zeitpunkt, und was die besten Bedingungen sind, bestimmt immer die Pflanze.


Und jetzt schauen wir ob ich den richtigen Zeitpunk erwischt hab, um die
 schon offenen Samentütchen noch auszusähen. Aber die etwas kühleren Regentage lassen auf eine weiter Ernte im Herbst hoffen. Geduld, Geduld...



eure 
Mara-Tiziana

Kommentare

  1. Welche Blume ist das, die Du am ersten Bild zeigst? Die gefällt mir total gut. Ansonsten Schreiber Du mir richtig aus der Seele.

    LG kathrin

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  2. An den dreckigen Fingernägeln erkennt man den GärtnerIn! Weißt du das nicht? Das ist eine Auszeichnung. Na ja, pünktlich hättest du sein können. Woher hast du den weißen Papaver? Hab ich noch nie gesehen, er sieht wunderschön aus. Dürft ihr als Mieter einfach Bäume fällen?

    Sigrun

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    1. Der weisse Papaver ist die Sorte Swansdown. Habe ihn wie so vieles aus England mitgebracht.
      Liebe Grüsse
      Mara-Tiziana

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  3. Ich liebe Deine Garten Impressionen!
    Natur beruhigt und Grün tut der Seele gut!
    Danke fürs teilen der schönen Bilder!

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  4. Im letzten Jahr habe ich schon deinen Mohn bewundert. Und auch in diesem Sommer zeigst du tolle Sorten, die mich neidisch machen. Vor allem der weiße Mohn ist einfach traumhaft schön.
    LG Anette

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  5. Oh ja, der weiße Papaver ist auch mein Favorit. Dreckige Fingernägel hab ich (fast) den ganzen Sommer :) Wer mich kennt, weiß warum und übersieht es hoffentlich. Das ich fast zu spät zur Arbeit komme, wenn ich vorher noch in den Garten gehe, kenne ich auch :) Weiterhin viel Geduld und einen schönen Sommer.
    Grüßle, Rafaela

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